Ende ins Sicht

Rosenverkauf zum Valentinstag: Hold the line, love is(n't) always on time
Unsere SchülersprecherInnen mit Natalie Rippl als Verbindungslehrerin
Auch das Schuljahr 2021/22 stand für die SMV ganz im Zeichen der Corona-Pandemie

Vielleicht wäre das Schuljahr 2021/22 eigentlich ganz gut und könnte mit großen Forderungen und Plänen um sich werfen, wenn nicht die Erfahrung des Stillstands in der Corona-Pandemie überwiegen würde: Die Delta-Welle kam im Herbst in den Schulen an, und spätestens mit Omikron als neuem hochvirulenten Serotyp wurde klar, dass die Schnelltest-Kassetten mehr als nur einen Strich zu bieten haben. Die Klassen blieben trotz hoher Inzidenzen geöffnet, und mit den Coronawellen kamen Ideen, die vielen Indexfälle und Einträge in die Schule zu moderieren.

 

Corona zeigt dabei als Ausnahmesituation wie ein Brennglas nicht nur auf marode Strukturen, sondern auch auf unsere Gesellschaft. Es ändern sich gerade Dinge für Schule, Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen so grundlegend wie selten zuvor – aber Veränderung heißt nicht, dass es in einigen Bereichen nicht auch Rückschritte und Restaurationsbewegungen geben kann – besonders in ganz grundlegenden, selbstverständlich geglaubten Sicherheiten, auf denen man immer weniger vertrauen kann. Glauben Sie, liebe Eltern, dass es Ihrem Kind in der Welt von heute besser gehen wird als Ihnen damals? Noch vor einigen Jahren war diese mittlerweile schwindende Hoffnung eine große Antriebskraft.

 

Krise und Kontrollverlust

Seit zwei Jahren ist für die heranwachsende Generation folgende grundlegende Erfahrung spür- und erlebbar: Sie muss immer mehr Energie investieren, um den Status Quo erhalten zu können. Auch das ist Krise: Sich anzustrengen bedeutet immer weniger, sich zu steigern und etwas davon zu haben. Der Epochenwandel wird Kraft kosten, einen Preis haben und nicht mit Corona enden.

 

Schülerinnen und Schüler waren gegenüber allen anderen Altersklassen in der Pandemie besonders stark gefordert. Das strukturelle Problem von Krise ist ein Verlust an Kontrolle, der dazu führt, dass Benachteiligungen nicht mehr aktiv bekämpft werden. Für die Schülerinnen und Schüler werden sie dann zum Problem, wenn die Krise lang andauert: Distanzierung, große Gruppen, noch größere Reglementierungen, Ungewissheit und trotzdem ein gleich gebliebener Leistungsdruck, als gäbe es diese Umstände nicht, sind erst der Beginn einer langen Liste an Kompensationsleistungen, die sie vollbringen müssen. Lernerfolg ist gerade wie zu keiner anderen Zeit abhängig vom zeitlichen, finanziellen und räumlichen Wohlstand der Eltern und ihrer Fürsorge- und Entbehrungsbereitschaft. Davon versuchen technische Geräte und die Frequenz des Digitalen auch nur maximal abzulenken.

Rasender Stillstand

Dies bildete der Rahmen der Erlebnisse der Schülerinnen und Schülern in den letzten Schuljahren, die auf etliche schon etablierten Veranstaltungen verzichten mussten. Nichtsdestotrotz ist diese Seite im Jahresbericht nicht leer, sondern stellt die Möglichkeiten der SMV trotz des (rasenden) Corona-Stillstands dar.

 

Wahlen und Organisation der SMV und der Verbindungslehrerin

Zu Beginn des Schuljahres wurden die Klassensprecherinnen und Klassensprecher aller Jahrgangsstufen zu einer Informationsveranstaltung geladen, die die Mitwirkungsämter und Aufgaben der Schülermitverantwortung vorgestellt hat. Nachdem sich KandidatInnen für die SchülersprecherInnenwahl aufgestellt haben, konnten sie in den einzelnen Klassen für sich werben. In der darauffolgenden Wahl, die demokratisch in den einzelnen Klassen durchgeführt wurde und jede Schülerin und jeder Schüler mitentscheiden durfte, wurden folgende SchülerInnen als SchülersprecherInnen beauftragt:


 

  1. Schülersprecher: Alex Schmidt (Klasse 10I)
  2. Schülersprecherin: Michelle Panov (Klasse 11II)
  3. Schülersprecherin: Evelyn Vogelsang (Klasse 11I)

            


Als Verbindungslehrerin wurde Natalie Rippl gewählt.


Alexander Hörl und Marcel Proksch unterstützen die SMV als Schülerbeauftragte.

 

KlassensprecherInnenseminar

Ein halber Schultag wurde für das KlassensprecherInnenseminar freigeräumt, in denen die Schülerinnen und Schüler Aktivitäten für das aktuelle Schuljahr geplant haben:



 

Projekt 1: Schüler helfen Schülern

Während der Corona-Pandemie waren viele Schülerinnen und Schüler, besonders die in den jungen und mittleren Jahrgangsstufen im Nachteil, da sie über weite Phasen im Distanzunterricht zuhause lernen mussten. Das hat viele Schülerinnen und Schüler in ihrer Entwicklung ausgebremst. Um den Nachholbedarf abzudecken, sollte es in der Wirtschaftsschule ein Tutorenprogramm geben. Abgedeckt wurden die Kernfächer Englisch, Mathematik und BSK.



 

Projekt 2: Aktionen zur Verabschiedung von Paula Dippert und Ralf Kaminski
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in weiteres wichtiges Themenfeld war die Organisation der Verabschiedung der Schulleiterin Paula Dippert und des Schulleiters Ralf Kaminski durch die Schülerinnen und Schüler in deren Ruhestand. Auch hier ist Ende in Sicht, denn mit ihrer Verabschiedung endet eine fast zwanzigjährige Phase ihrer Gestaltung von Schule.

Projekt 3: Wasserspender und Essensverkauf in der Pause

Der Pausenverkauf durch die Bäcker konnte zu Beginn des Kalenderjahres 2022 wieder aufgenommen werden. Das Thema des Wasserspenders wurde vertagt.



 

Projekt 4: Fußballturnier und Fair-Trade-Flohmarkt bzw. Weihnachtsmarkt

Das Hygienekonzept der Schule machte die Durchführung der Veranstaltungen unmöglich.



 

Projekt 5: Rosenverkauf und Mottowoche

Die Tradition des Rosenverkaufs konnte auch dieses Jahr am Valentinstag fortgeführt werden. Am 14. Februar wurden in den Klassen Rosen verteilt, die von den Schülerinnen und Schülern in der Woche zuvor reserviert werden konnten.

 

Das Ende vieler Unsicherheiten ist vielleicht mit dem Sommer 2022 in Sicht. Im Schuljahr 2021/22 fehlten viele der oben erwähnten Umwege neben der bürgerlichen Erwartungshaltung, die das Schulleben schöner machen. Auch, wenn die Vergangenheit später einmal den besten Retro-Filter haben wird, den es nur gibt und dunkle Graubereiche goldener und liebenswürdiger erscheinen werden: Ende ist endlich in Sicht – besonders dann, wenn einstudierte Gewohnheiten der Gegenwart halb so dringend tun, wie es eigentlich gerade ist.

 

Marcel Proksch

Staatliche Wirtschaftsschule

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